Im Dorf Burgheßler ca. 20 Kilometer südwestlich von Freyburg verbirgt sich ein ganz besonderes Kleinod. Zumindest für all diejenigen, die gern in die Vergangenheit eintauchen. Jetzt denken Sie vielleicht, so oder so ähnlich kann man das doch in jeder Burg. Das mag schon sein, aber hier, an diesem ganz speziellen Ort, gehen Sie mit Haut und Haaren in den Wellen längst vergangener Zeiten unter.
Schon allein die Anfahrt stimmt Sie darauf ein. Ab Freyburg werden die Straßen immer schmaler. Die Dörfer liegen weiter auseinander und die Landschaft schiebt sich noch ein wenig näher an die Straße heran. In Burgheßler geht es auf der wie ausgestorben wirkenden Hautstraße entlang, eine Kurve nach rechts, über den Hasselbach und dann ist man in einem verwunschenen Tal. Die meisten Häuser dort sind aus dem 18. Jahrhundert, und das sieht man ihnen auch an. Der ausgedehnte Gutshof aus dem Jahre 1692 mit seinem Krüppelwalmdach und dem behäbigen Stein- und Ziegelmauerwerk wird gerade renoviert. Eine Scheune weiter südlich muss aus derselben Zeit stammen. Die dicken Mauern sind ganz aus einem Lehm-Stroh-Gemisch gebaut, so wie ein Töpfer ein großes Gefäß machen würde, Tonschicht für Tonschicht. Bis heute kann man das Streifenmuster der Lehmlagen deutlich an der Fassade erkennen.